Lyme Borreliose
Was genau ist das?
Bei der durch Zeckenstiche übertragenen Erkrankung stellen vor allem die chronischen Verlaufsformen, einhergehend mit Entzündungen des Nervensystems, des Herzmuskels sowie der Gelenke, eine diagnostische sowie therapeutische Herausforderung dar.
Der Begriff der Lyme-Borreliose geht zurück auf den Ort Lyme in Connecticut/USA, nachdem dort gehäuft Gelenkentzündungen infolge von Zeckenstichen auftraten, sowie den Namen des verursachenden Bakteriums Borrelia. Bei der durch Zeckenstiche übertragenen Erkrankung stellen vor allem die chronischen Verlaufsformen, einhergehend mit Entzündungen des Nervensystems, des Herzmuskels sowie der Gelenke, eine diagnostische sowie therapeutische Herausforderung dar.
Serologischer Nachweis
Hier wird nach dem Prinzip der Stufen- diagnostik verfahren. Bei einem positiven Ergebnis im Screeningtest (CLIA) wird mittels Immunoblot verifiziert.
Jedoch ist zu beachten, dass in der Frühphase Antikörper erst nach 3-6 Wochen (IgM) bzw. noch später (IgG) gebildet werden. So sind in der Frühphase des Erythema migrans weniger als 50 % der Patienten Antikörper-positiv. Weiterhin können die Antikörper auch nach antibiotischer Therapie noch lange persistieren.
Zudem ist mit der Serologie nur bedingt eine Aussage über die Aktivität der Erreger möglich.
Borrelien-EliSpot
Der EliSpot misst die Zahl der zytokinfreisetzenden (Interferon-gamma und Interleukin 2) T-Zellen. Er spiegelt damit die aktuelle Aktivität des Erregers sowohl bei chronischen als auch akuten Infektionen mit Borrelia burgdorferi wider. Vorteil des EliSpots ist, dass er bereits in der Frühphase der Infektion eingesetzt werden kann noch bevor Antikörper detektierbar sind. Der Test kann weiterhin bei diskrepantem klinischem/ serologischem Befund, chronischen Verläufen und zur Verlaufskontrolle einer Antibiotikathe- rapie eingesetzt werden. Weiterhin kann der Test auch bei Verdacht auf Reaktivierung bzw. Reinfektion verwendet werden.
Erregernachweis aus der Zecke
Der direkte Borrelien-Nachweis in der Zecke erfolgt mittels PCR. Dabei kann dieser sowohl aus toten als auch aus lebendigen Zecken erfolgen. Zur besseren Entscheidungshilfe über eine prophylaktische Antibiotikatherapie empfiehlt es sich deshalb die vom Körper entfernte Zecke zur Untersuchung ins Labor zu schicken.
Lymphozytentransformationstest für Borrelien (LTT-Borrelien)
Der LTT kann als zusätzliches diagnostisches Kriterium zum Nachweis einer aktuell aktiven Borrelieninfektion dienen. Dabei wird die zelluläre Immunantwort von im Blut zirkulierender Lymphozyten auf Borrelienproteine nachgewiesen. Ein positives Ergebnis deutet darauf hin, dass sich das Immunsystem zum Zeitpunkt der Blutabnahme in einer immunologischen Auseinandersetzung mit dem Erreger befindet. Der Test empfiehlt sich bei klinischem Verdacht auf Borreliose bei fraglichen serologischen Befunden, bei Verdacht auf persistierende Borreliose nach anamnestischer antibiotischer Behandlung, zur Therapiekontrolle nach antibiotischer Behandlung und bei klinischem Verdacht auf Reaktivierung einer Borrelieninfektion. (Bitte beachten Sie, dass der Borrelien LTT ausschliesslich in unseren Blutentnahmezentren in Luxemburg durchgeführt werden kann)